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Die 3 Arten, Einstein zu verstehen (bzw. zu erklären)

Leopold Infeld, ein Freund Einsteins, wurde einmal gefragt, ob es stimme, dass nur etwa 10 Personen weltweit die Relativitätstheorie Einsteins verstünden. Er soll geantwortet haben: "Nein, es sind mindestens 20, aber Einstein gehört nicht dazu." Solche Geschichten führen dazu, dass man glaubt, man könne die Relativitätstheorie nicht verstehen. Also versucht man es auch nicht ...... und wird zum Gläubigen. Und die Physik wird zur Religion.

Natürlich versucht man es auf viele Arten, die Relativitätstheorie(n) verstehbar zu machen.

1. Die übliche Art, Einsteins Theorien zu verstehen:

Man beginnt bei der Speziellen Relativitätstheorie mit der berühmten Lorentz-Transformation. Oder man umgeht sie, nimmt ihre Gültigkeit aber einfach an. Da schon lange als geklärt gilt, dass die Theorie bewiesen ist, baut man einfach darauf auf und erklärt, wie die Zeit gedehnt wird und die Langen kontrahiert werden. Man erklärt, dass auch die Massen mit zunehmender Geschwindigkeit größer werden und dies der Grund sei, dass man die Lichtgeschwindigkeit keinesfalls überschreiten könne. Ein wunderbares Beispiel einer solchen Erklärung für Laien ist der Vortrag "Relativitätstheorie für Laien" von Prof. Dr. Gerd Ganteför von der Universität Konstanz.

Aber urteilen sie selbst, ob daraus wirkliches Verständnis entsteht.

2. Die komplexe Art, Einsteins Theorien zu verstehen

Um hier mitzutun, genügt es üblicherweise nicht, Physiker zu sein. Man muss auch Mathematiker sein! Hier tauchen Begriffe wie Weltlinien, Raumzeit und Minkowski-Diagramme auf. Diese Art, sich mit den Relativitätstheorien zu beschäftigen, ist der Grund, warum man üblicherweise kaum Physiker trifft, die bereit sind, über die Relativitätstheorie ein tieferes Gespräch anzufangen. Denn, wer in diesem Thema nicht voll drinnen ist, der ist draußen.

Hier gibt es tatsächlich sehr wenige Menschen, die Einsteins Theorien auf diesem Niveau "verstehen".

Zu dieser "Elite" gehöre ich nicht. Aus zwei Gründen: Ich bin kein Mathematiker und ... es interessiert mich auch nicht. Warum? Das möchte ich im folgenden Punkt erklären.

3. Die verdrängte Art, Einstein zu verstehen

Ich denke, vielen von Ihnen, liebe Leser meines Blogs, wird die Frage interessieren, wie Albert Einstein zur Annahme kommen konnte, dass die Zeit relativ, der Raum gekrümmt bzw. die Lichtgeschwindigkeit tatsächlich eine absolute Geschwindigkeitsgrenze sei. Und ob dies alles gegen jeden Zweifel bewiesen ist. Leider werden Sie genau zu diesen Fragen in der relativistischen Literatur nichts finden. Die Beschäftigung mit diesen Fragen wird nämlich in den bisher besprochenen Arten, Einstein zu verstehen, ausgeklammert.

Kann man ein Prinzip wie die Zeit aufgeben, nur weil ein Experiment (der Michelson-Morley-Versuch) nicht das erwartete Ergebnis gebracht hatte? Kann man eine Fülle von Paradoxien akzeptieren?

Diese Art , Einstein zu verstehe, beschäftigt sich mit den Fundamenten, den Prämissen der Theorie. Sind die Fundamente fest, dann kann man weitergehen. Sind sie es nicht, ist die Theorie zu verwerfen.

In dieser Art braucht man zunächst gar keine Mathematik.

Es ist dies die einzige Art, die man als kritisch bezeichnen kann.

Wer hier mehr wissen will, dem empfehle ich die Seminare "Einstein verstehen ..." bzw. "Der Kosmos und seine Entstehung ... philosophisch betrachtet".

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